Faszination Fischzu Besuch im grössten Kaltwasseraquarium der Welt

In Verbindung mit unserem Besuch an der Messe „Hohe Jagd und Fischerei“ in Salzburg stand auch ein Zwischenhalt in Innsbruck auf dem Programm. Am Nordhang der Landeshauptstadt von Tirol befindet sich der höchst gelegene Zoo Europas, der Alpenzoo Innsbruck. Auf naturnahem Gelände zeigt er die Vielfalt unserer Bergwelt. Neben der alpinen Tierwelt sind auch charakteristische Pflanzengesellschaften und hier vorkommende Gesteinsarten eindrücklich dargestellt – vom Flachland bis ins Hochgebirge.

Unterwasser

Der für uns spannendste Bereich stellt jedoch die Unterwasserwelt dar. Rund 50 Fischarten aus dem Alpenraum sind in verschiedenen Schaubecken zu bewundern. In unterschiedlich grossen Kaltwasseraquarien werden die Gewässertypen und deren Bewohner vorgestellt. Am eindrücklichsten ist das Aussenbecken mit seinen 230‘000 Litern Wasservolumen. Es präsentiert die Fischwelt der Alpen- und Voralpenseen, wie wir sie vom Thuner- und Brienzersee kennen.

Der Rundgang durch das Aquarium beginnt mit der Forellenregion, dem obersten von Fischen bewohnten Gewässerabschnitt. Reissende Strömung, grober Kies und Steinblöcke sind dominant. In diesem extremen Lebensraum ist die Bachforelle heimisch. Auch Groppen und Elritzen lassen sich blicken.

Wo der Gebirgsbach tiefer, breiter und damit allmählich zum Fluss wird, beginnt die Äschenregion. Neben Vertretern aus der Forellenregion zeigen sich auch Äsche, Hasel und Nase. Via Barbenregion gelangen wir zum langsam strömenden Fliessgewässer und stehenden Gewässer. Hier beobachten wir kapitale Hechte, Zander und Egli Schwärme. Unter dem Gehölz versteckt sich ein eindrücklicher Wels. Mehrere Becken zeigen die Welt der tiefen Voralpenseen. Bewohner wie der Seesaibling und Felchen prägen diese Zonen. In den pflanzenbewachsenen Uferregionen sind Rotaugen, Rotfedern, Brachsen, Karpfen und Schleien auf Nahrungssuche. Der Abschluss der Besichtigung im Schauaquarium bilden kleinere Becken. Sie zeigen eine Reihe von Kleinfischen, welche flache Seeufer und Teiche bewohnen.

Alpen

Ein weiterer interessanter Teil widmet sich der Geschichte der Alpen. Sie verdanken ihre Entstehung dem Zusammenstoss der tektonischen Platten von Afrika und Europa. Die dazwischenliegenden Meeresböden, Gebirge und Landflächen wurden aufgeworfen und an manchen Stellen zusammengeschoben. Die Formation der Alpen begann vor ca. 50 Mio. Jahren, als das Klima bei uns mild, fast subtropisch war. Vor ca. 2 Mio. Jahren wurde es drastisch kälter. Es folgten verschiedene Eiszeiten. Die Vereisung formte das Gebirge entscheidend mit und ist heute noch in den Bergen und Tälern deutlich sichtbar. Die Alpen beherbergen auf kleineren Flächen unterschiedliche Lebensräume: Täler mit abwechslungsreichen Landschaften wie Bäche, Flüsse, Seen, Moore, Wiesen sowie Laub- und Nadelwälder bis hin zum Hochgebirge. Aus diesem Grunde weisen die Alpen eine erstaunliche Lebensvielfalt auf. Schätzungsweise 30‘000 Tierarten sind bei uns heimisch – darunter auch ca. 80 Fischarten. Während der Eiszeit starben viele Fischarten aus, nur die kälteresistenten überlebten in eisfreien Rückzugsgebieten. Fische sind durch viele menschliche Aktivitäten gefährdet. Am meisten leiden sie unter der Lebensraumzerstörung, Gewässerverschmutzung, Überfischung und der Einführung gebietsfremder Arten.

Fazit

Der Besuch im Alpenzoo Innsbruck zeigt auf eindrückliche Art und Weise, was wir Fischer in und an unseren Gewässern alles bewundern dürfen – und das ist nicht selbstverständlich. Es lohnt sich definitiv, sich gezielt für die Arterhaltung, den Gewässer- und Naturschutz einzusetzen. Indem du in deinem Fischereiverein am Vereinsleben teilnimmst, trägst du deinen Teil dazu bei.