Der Atlantische Lachs ist Fisch des Jahres 2015. Er ist weltweit akut bedroht und gilt in der Schweiz als ausgestorben. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres 2015 kämpft der Schweizerische Fischerei-Verband SFV für die Rückkehr des Atlantischen Lachses – oder wie der SFV schreibt: „Masseneinwanderung sehr erwünscht.“

Der Atlantisch Lachs hat grosse ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Weltweit und auch in der Schweiz. Dazu kommt, dass der Atlantische Lachs ein „zäher Bursche“ ist, wie der Schweizerische Fischerei-Verband SFV schreibt. Oder schlicht ein Wunder der Natur. Mit knapp 20 Zentimetern Länge treten die jungen Atlantischen Lachse ihre grosse Reise an und wandern tausende von Kilometern den Flussoberläufen bis zu ihren Fressgründen im Meer vor Grönland. Der Lachs kennt keine Grenzen und verbindet somit völlig verschiedene (Wasser-) Welten und Erdteile miteinander. Seit 65 Jahren in der Schweiz ausgestorben. Auch in der Schweiz war der Atlantische Lachs während Jahrhunderten Bestandteil von Natur, Kultur, Fischerei und Kulinarik.

Noch im 19. Jahrhundert wurden im Rhein über eine Million Lachse gefangen. Zehntausende Lachse laichten im schweizerischen Rhein und seinen Zuflüssen bis weit in die Alpen hinein.
Seit dem 20. Jahrhundert schrumpfen die Bestände weltweit dramatisch. Seit 65 Jahren ist der Atlantische Lachs in der Schweiz gänzlich ausgestorben, die letzten Lachse wurden 1950 im Rhein bei Laufenburg gefangen. Es gibt aber positive Signale: 3 (!) Lachse haben in den letzten Jahren die Rückkehr bis Basel geschafft. Der Biologe Samuel Gründler vom Schwei- zerischen Fischerei-Verband SFV spricht indes von „Zufall“, weil diese Einzelfische wahr- scheinlich über Schiffschleusen aufsteigen konnten. Das Hauptproblem liege in Frankreich, das mit dem Bau von Fischaufstiegsanlagen bei grossen Rheinwasserkraftwerken nicht vor- wärts macht. „Drei Exemplare sind natürlich zu wenig für eine erfolgreiche Rückkehr.“

Nationaler und internationaler Kampf 

Gründe für die Bedrohung des Atlantischen Lachs sind Gewässerverschmutzungen, un- überwindbare Hindernisse bei Kraftwerken, Überfischung und skrupellose Lachszuchten. Der Schweizerische Fischerei-Verband hat den Ernst der Lage erkannt. Er will sich national und international für die Rettung/Wiederansiedlung engagieren. Es braucht den internatio- nalen Durchbruch, wenn der Lachs eine Chance zum Überleben haben soll:

  • Verbot der Netzfischerei in Meer und Fluss
  • Strenge Auflagen für die Aquakultur (Fischzucht)
  • Wiederherstellung der freien Fischwanderung
  • Wiederherstellung und Erhalt der natürlichen Laichgebiete.

 

Medienmitteilung Atlantischer Lachs SFV (PDF)